Der Autor in Lesung und Gespräch mit Daniel Kinitz
»Das Paradox gehört nicht zu den üblichen Ausdrucksmitteln juristischer Texte, die schließlich größtmögliche Klarheit anstreben… Und doch beginnt ausgerechnet das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland mit einem Paradox. Denn wäre die Würde des Menschen unantastbar, wie es im ersten Satz heißt, müsste der Staat sie nicht achten und schon gar nicht schützen, wie es der zweite Satz verlangt.« - Für seine brillante Rede im Bundestag erntete der deutsch-iranische Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani sowohl Beifall als auch Ablehnung. Sein Name steht für eine literarische Weltläufigkeit, die ihre Gegner kennt: Das sind alle, die Religionen und Kulturen mit Gewalt voneinander abschotten, sie gegeneinander ausspielen wollen. Die persönliche Aneignung der Klassiker verleiht seinen Texten jene aktuelle Brisanz, die Weltliteratur noch dort ausmacht, wo sie von den privatesten Gefühlen erzählt.
Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt in Köln. Der habilitierte Orientalist ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Für seine Romane, Reportagen und wissenschaftlichen Werke wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken (2011), dem Heinrich-von-Kleist-Preis (2012) und zuletzt dem Joseph-Breitbach-Preis (2014).
Eintritt: 4,-/3,-EUR. Reservierungen unter Tel. 0341/9954134. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig, gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Diese Veranstaltung teilen
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